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"Ein bisschen Zeit um zurück zu schauen, viel Zeit um vorwärts zu gehen!"




"Was für ein gebrauchtes Jahr?!" Ich höre, oder lese diesen Spruch immer mal wieder bei meinen deutschen Kollegen und ich finde den Ausdruck "gebraucht" an und für sich grandios! Ich kann dieses Wort in diesem Zusammenhang nur für mich erklären, aber das ist ja auch gut so, wenn es jeder für sich anpassen kann!


Gebraucht klingt im Zusammenhang mit der Pandemie und den Einschränkungen für fast jedermann*frau eigentlich ganz schön negativ. Wer will schon etwas gebrauchtes?! Und dann noch eine Zeitspanne, welche wir doch eigentlich mit unseren Ideen,Vorsätzen und unserer Kreativität ausfüllen wollten. Alles für die Katz, das Jahr kann aus dem Kalender gestrichen werden! Ich will doch nichts gebrauchtes, angetatschtes ev. auch schon kaputtes - und schon gar nicht ein Jahr davon...


Ich kann von mir nun wirklich nicht behaupten, dass ich der grosse Second-Hand-Laden-Kenner bin. Dennoch ist mir bei diesem Ausdruck, nach etwas überlegen, in den Sinn gekommen, dass ich doch einiges an "gebrauchtem" Material besitze. So habe ich zum Beispiel vor ca. zwei Jahren eine gebrauchte Angelrute gekauft. Der nette Herr, welcher diese verkaufte, liess mich während des E-Mailverkehrs wissen, dass dies eine für ihn sehr fängige Rute war, er aber des Alters wegen langsam aufhören werde mit Angeln. Glaubt mir, ich habe mit dieser Rute nicht viel mehr Fische gefangen. Aber alleine das Wissen um die Vorgeschichte dieser Angelrute, verleiht der Angelei mit ihr ein kleines bisschen Magie. Ich kann mit dieser Rute nun meine Geschichte dazu schreiben. Und wenn ich behutsam mit ihr umgehe, kann ich diese vielleicht auch irgendwann man Mal wieder weiter geben, damit jemand anderes mit einer gebrauchten Rute noch seine Geschichte erleben darf.

Mein Lieblingswagen bisher war übrigens ein roter Opel Kadett, welchen ich von meinem Grossvater übernehmen durfte. Es war mein erster Wagen und somit sowieso etwas sehr besonderes! Aber auch da, war es kein Thema, dass der Wagen gebraucht war, und definitiv nicht mehr den Charme eines Neuwagens hatte.


Selbstverständlich kann ein wirklich schwieriges Jahr keinesfalls mit einfachen materiellen Dingen verglichen werden! Aber ich wehre mich dagegen das Jahr 2020 einfach in die Tonne zu treten. Die Entschleunigung im Frühling war im Arbeitsalltag sicherlich geprägt durch aufkommende Existenzsorgen. Der kurzzeitige Zusammenhalt in der Bevölkerung, die grössere Rücksichtnahme aufeinander oder einfach auch mal die fehlenden Menschenmassen in den Ballungszentren übten auf mich aber irgendwie auch eine Faszination aus. Ich ertappte mich auch dabei, wie ich mir Gedanken über Alternativen zu meinem Beruf machte. Nicht, dass ich meinen Beruf hinschmeissen möchte, ganz im Gegenteil! Aber die Gedanken, welche sich beruflich zuvor jahrelang immer nur um die Adobe-Produkte & Co drehten, wurden etwas freier und zukunftsorientierter.

Deshalb auch dieser Titel. Zurückschauen ja, aber in erster Linie muss es nun vorwärts gehen. In den Gedanken, aber auch mit dem festen Willen sich dieser herausfordernden Situation nicht zu entziehen, und die Weichen für die Zukunft zu stellen.


Auch etwas gebrauchtes kann ganz schön wertvoll sein... in dem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit, gute Gesundheit und hoffentlich ein gutes NEUES 2021!!



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