Zugegeben, ich tat mich extrem schwer mit dem Thema AI oder KI. Schliesslich kann die Möglichkeit Bilder in kürzester Zeit am Rechner erstellen zu können, für unseren Berufszweig, dazu zähle ich jetzt mal grosszügig sämtliche Bildschaffenden (Fotografen, Illustratoren, CGI-Artisten usw.), existenziell bedrohlich werden.
Zudem kommt der moralische Aspekt, welcher sich bei mir doch immer wieder meldete. Schliesslich basiert die ganze Technologie auf einem ganz grossen «Bilderklau» im Netz, um die KI zu trainieren. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir da noch nicht am Ende sind was vor allem auch gesetzliche Einschränkungen anbelangt. Die Zukunft wird es zeigen.
Klar, mit den ganzen Möglichkeiten der 3D-Software und den Renderings ist es schon seit einiger Zeit möglich Bilder nur noch am Computer zu erstellen. Dafür sind aber um wirklich gute Ergebnisse zu erreichen schon einige hundert Stunden Lernzeit nötig.
Ganz anders sieht dies bei den neusten Techniken wie Midjourney AI oder Dall-E aus. Mittels Eingabe von Schlagwörtern erstellen die unendlichen Weiten des Internets schliesslich Bilder, in dem die KI mit Millionen von Bildern gefüttert wurde, und diese nun als Referenz zur Verfügung hat, um dann das gewünschte Motiv schliesslich zu erstellen. Es werden bei Midjourney (ich habe bisher nur damit «gearbeitet») jeweils vier Vorschläge präsentiert, welche sich dann x-mal verfeinern und in anderen Variationen anzeigen lassen.
Wer die richtigen Befehle oder Schlagwörter kennt kann teils verblüffende Resultate erzielen. Angegeben werden zum Beispiel was sich auf dem Bild abbilden sollte, in welchem Stil (ob fotorealistisch oder doch lieber im Stile eines grossen Malers), mit welcher Brennweite, oder aber auch konkrete Kameramodelle können angegeben werden, und werden mal mehr mal weniger berücksichtig.
Beim erstellen des Bildes braucht es eine Portion abstraktes Denken. Selbst in 3D-Programmen sieht man bevor man etwas rendert das 3D-Model auf dem Bildschirm, und kann sich das Bild zumindest im Ansatz vorstellen. Anders hier. Klar das Bild muss ich mir zuerst im Kopf zurechtlegen, danach muss dieses aber mittels möglichst genauer Beschreibung des Motivs, des Fotografie-Stils, Lichtverhältnisse etc. in einem oftmals mehrzeiligen Text generiert werden. Danach kommt der spannende Moment, wenn sich das Bild so langsam entwickelt. Nicht selten merkte ich erst dann, dass ich doch etwas elementares vergessen hatte. Also Text anpassen oder ergänzen und das Ganze von vorne.
Die Ergebnisse finde ich verblüffend. Natürlich sind viele der Bilder sehr überspitzt dargestellt. Aber das dürfte auch eine grosse Stärke dieses Tools sein, da sich einige Dinge nur sehr schwer in Realität umsetzen lassen würden. Qualitativ sind die Bilder nicht schlecht. Allerdings natürlich nicht mit einer realen Aufnahme einer guten Kamera zu vergleichen. Dennoch, mit etwas Photoshop-Nachbearbeitung bringt man noch das eine oder andere Detail besser hin.
Ich habe bisher praktisch nur mit diversen Portrait-Ideen «herumgespielt». Aber Arbeiten von anderen Usern lassen erahnen, dass es nicht mehr so viele Grenzen gibt, welche nicht dargestellt werden können.
Ich werde wohl auch ab und zu weiter spielen, um zu sehen was wirklich möglich ist.
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